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Designer und Architekt Richard Riemerschmid

Richard Riemerschmid (1868-1957) studierte an der Akademie für Bildende Künste München von 1887 bis 1889 und gilt als Mitbegründer des Münchener Unternehmens Vereinigte Werkstätten für Kunst und Handwerk im Jahr 1898.

 

Riemerschmid gilt mit seinen Raum- und Möbelentwürfen als Vertreter des deutschen Jugendstils und als Wegbereiter der „Kunst und Handwerk“ Bewegung, die stark von dem britischen „Arts and Crafts Movement“ beeinflusst wurde. Auch die Ursprünge des Jugendstils liegen in der britischen Handwerkskunst-Bewegung, die von dem Maler William Morris und John Ruskin initiiert wurde. Bei der „Arts and Crafts“ Bewegung steht besonders die Fusion von Kunst, Gesellschaft und Arbeit im Mittelpunkt, ebenso wie das Kunsthandwerk an sich und die Wertschätzung der natürlichen Beschaffenheit von Materialien. Riemerschmid entwarf im Design des Jugendstils, der von einer üppigen floralen Ornamentik und geschwungenen Linien geprägt ist, im Jahr 1900-19001 das Schauspielhaus (heute: Kammerspiele) in München.

 

Der Designer und Architekt ist für seine zahlreichen verwirklichten Entwürfe von privaten Wohnhäusern, Ausstellungsräumen, Fabriken und dem Design von Innenräumen im Jugendstil bekannt. Um nur einige wenige Beispiele seiner künstlerisch architektonischen Werke zu nennen, schuf er unter anderem den „Musiksalon“, der auf der deutschen Kunstausstellung in Dresden im Jahr 1899 vorgestellt wurde. Zu seinen entworfenen Möbeln zählt der „Side Chair“ aus dem Jahr 1898-1899, zu seinen bekanntesten Wohnaccessoires. Der Stuhl aus Mooreiche, der heute im MoMA in New York City ausgestellt wird ist durch die, von der Rückenlehne übergehenden Diagonalstreben hin zu den Beinen des Stuhl, in seinem Design einzigartig.

 

Riemerschmid realisierte aber nicht nur architektonische Entwürfe von Fabriken, Ausstellungsräumen und Möbeln, sondern designte auch Keramik, wie Gefäße aus geformten Glas und Stein.