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VEB Deutsche Werkstätten Hellerau und ihre Designer

Karl Schmidt-Hellerau (1873-1948) gründete im Jahr 1989 die „Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst Karl Schmidt“ und fusionierte 1907 mit der von Karl Bertsch gegründeten Firma „Vereinigte Werkstätten für Kunst und Handwerk“ in München. Von nun an sollte das Unternehmen „Deutsche Werkstätten für Handwerkskunst GmbH Dresden und München“ heißen.

 

Im Jahr 1903 entwarf der Designer und Architekt Richard Riemerschmid (1868-1957) das erste sogenannte „Maschinenmöbel“. Dieses ist, wie der Name es bereits verrät, ein maschinell gefertigtes Serienmöbel. Die Idee dahinter: eine Fusion von einem ästhetischen künstlerischen Design und einer kosteneffizienten industriellen Fertigung. Das „Maschinenmöbel“ konnte zum Transport zu dem Kunden auseinander gebaut und platzsparend transportiert werden, sodass der Kunde es zu Hause nur noch individuell aufbauen musste. Im Jahr 1906 wurde dann das erste Maschinenmöbel namens „Das Dresdner Hausgerät“ auf der Dritten Deutschen Kunstgewerbeaustellung präseniert. Daraufhin folgten weitere Möbelserien von berühmten Designern und Architekten, wie „Die billige Wohnung“ entworfen im Jahr 1925 von Adolf Gustav Schneck aus Sperrholz, „Die Heimstättenwohnung“, sowie „Die wachsende Wohnung“ von Bruno Paul.

 

1941 meldete das Unternehmen Hellerau ein Patent für die, von ihnen entwickelte Methode „Vergütetes Holz“ an. Mit dieser Methode, bei der Holzreste aneinander geleimt werden, wurden Möbelbeschläge, Türklinken und Kleiderhaken gefertigt. Ab dem Jahr 1967 wurde das MDV, das für „Möbelprogramm Deutsche Werkstätten“ steht, geschaffen. Hierbei handelt es sich um eine weitere Methode der Möbelhertstellung, bei der gepresste Möbelplatten aus Sägemehl und Holzspänen gefertigt wurden. 

 

Franz Ehrlich (1907-1984) war einer der vielen künstlerischen Mitarbeiter des Unternehmens Hellerau und entwarf die Möbelserie „602“. Die auch als „Kastenmöbel“ bekannten Sideboards, stehen ikonisch für ein sachliches und ornamentloses Design. Ehrlich studierte von 1927-1930 am Bauhaus Dessau. Unter anderem war auch der Designer Bruno Paul (1874-1968) für die Deutschen Werkstätten Hellerau tätig und entwarf die Möbelserie „Die wachsende Wohnung“. Der bosnisch-deutsche Architekt Selman Selmanagic (1905-1986) begann sein Studium am Bauhaus Dessau im Jahr 1929 und schloss dieses im Jahr 1932 mit dem Baudiplom Nr. 100 ab, welches unter anderem von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) unterzeichnet worden war. Auch er war als Designer bei den Werkstätten Hellerau tätig und entwarf unter anderem in den 1950er Jahren den Seminarstuhl mit Armlehne und roter Polsterung aus Buchenholz.